Anfällig für Infekte

Erdbeer-Schoggi-News 3/2023

Ist unser Immunsystem beeinträchtigt, kommt es eher zu einer Infektion. Was können wir aber mit unserer Ernährung bewirken, damit unser «Schutzschild» wieder stark genug ist?

Man unterscheidet vier Funktionen des Immunsystems:

  1. Die Haut, die Schleimhäute sowie die Magensäure dienen hauptsächlich als Barriere.
  2. Sogenannte Rezeptoren erkennen ein Muster der Antigene (Angreifer).
  3. Phagozyten (Fresszellen) und Killerzellen versuchen die Angreifer unschädlich zu machen.
  4. Ein «Gedächtnis» hilft dabei. Es stellt die Basis der Impfungen dar.

Grundsätzlich ist es so, dass im Alter das Immunsystem schwächer wird. Dies hat zur Folge, dass bei Menschen, die gebrechlich sind, Impfungen weniger gut wirken.

Es gibt eine Reihe weiterer Einflussfaktoren, die unser Immunsystem stärken oder schwächen. Einer davon ist Adipositas. Es konnte gezeigt werden, dass Impfungen bei adipösen Menschen schlechter wirken, als bei Normalgewichtigen. Weiter kann das Immunsystem besser funktionieren, wenn wir über die Nahrung genügend essentielle Aminosäuren (kleinste Eiweiss-Bausteine, die unser Körper nicht selbst herstellen kann) zu uns nehmen, und wenn wir darauf achten, dass ausreichend qualitativ hochwertige Fettsäuren auf unserem Speiseplan vorkommen. Ebenfalls wichtig sind viele Mikronährstoffe (Vitamine und Mineralstoffe), die diverse Stoffwechselprozesse des Immunsystems steuern. Hier sind speziell Zink, Vitamin C, Vitamin E, Kupfer und Selen zu erwähnen. Zudem zeigen sekundäre Pflanzenstoffe (Farb-, Duft- und Aromastoffe in Pflanzen) ebenfalls eine unterstützende Wirkung in der Immunabwehr.

Nebst all dieser Faktoren spielt die Zusammensetzung unserer Darmbakterien eine entscheidende Rolle, um die Vermehrung von Keimen zu verhindern. Das Darm-Mikrobiom (Gesamtheit aller Mikroorganismen in unserem Darm) nimmt eine wichtige Stellung bei der Immunabwehr ein. Durch ein ständiges Interagieren mit den Immunzellen im Darm bildet es eine der wichtigsten Barrieren, um krankheitserregende Mikroben abzuwehren. Daher ist es wichtig, dieses zu «pflegen».

Was kann ich also bei der Ernährung beachten, um mein Immunsystem zu unterstützen?

  • Versuchen Sie, das Gewicht in einen normalen Bereich zu bringen.
  • Mit nahrungsfaserreichen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Gemüsesorten, Hülsenfrüchten, Dörrfrüchten usw. füttern wir unsere schützenden Darmbakterien.
  • Essentielle Aminosäuren sind in Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten, Soja, Nüssen, Eiern und Milchprodukten enthalten.
  • Hochwertige Fettsäuren findet man in Lein-, Raps-, Baumnussöl und deren Samen und Nüssen sowie in Kaltwasserfischen und Algen.
  • Zink kommt vorwiegend in folgenden Lebensmitteln vor: Sonnenblumenkerne, Rindsschulterbraten, Pinienkerne, Emmentaler Käse, Linsen, Vollkornknäckebrot, Haferflocken, Weizenvollkornbrot, Tofu, Eier und Eglifisch.
  • Vitamin C kommt vorwiegend in folgenden Lebensmitteln vor: Schwarze Johannisbeeren, Rosenkohl, Peperoni (rot), Kiwi, Brokkoli, Papaya, Erdbeeren, Orangen und Kartoffeln.
  • Vitamin E kommt vorwiegend in folgenden Lebensmitteln vor: Weizenkeimöl, Rapsöl, Olivenöl, Mandeln, Quinoa, Brombeeren, Wirz, Tofu und Fenchel.
  • Kupfer kommt vorwiegend in folgenden Lebensmitteln vor: Kakaopulver, Cashewnüssen, Schokolade dunkel bitter, Linsen, Haferflocken, Schwarzwurzeln, Weizenvollkornbrot und Forellen.
  • Selen kommt vorwiegend in folgenden Lebensmitteln vor: Paranüssen, Eierteigwaren, Sesam geschält, Erdnüssen, Eglifisch, Eiern, Artischockenherzen, Schweinsplätzli, Pouletbrust und Reis.

Stärken Sie sich und Ihr Immunsystem also mit diesen Massnahmen für den kommenden Herbst und Winter. Bei Fragen oder bei einem Bedarf an Unterstützung dürfen Sie sich gerne bei mir melden.

Quelle: Elke, B. (2022): Der Einfluss der Ernährung auf das Immunsystem. In: Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin (SZE), 05_2022 November, S. 24 – 25.