Da exzessiver Konsum von Zucker bekanntermassen mit Gewichtszunahme in Verbindung steht, sind immer mehr Produkte im Lebensmittelhandel mit Süssstoffen wie Saccharin, Sucralose, Cyclamat, Aspartam oder Acesulfam-K anstelle von herkömmlichem Zucker gesüsst. Sind das die besseren Varianten?
Es gibt zunehmende Anzeichen dafür, dass Süssstoffe wie auch der Haushaltszucker mit potenziellen Gesundheitsrisiken in Verbindung stehen, wie dies die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) mitteilt.
Langfristiger übermässiger Konsum von Süssigkeiten ist allgemein als ungesund bekannt, das wissen wir. Es wurde aber lange Zeit angenommen, dass Diätprodukte mit Süssstoffen nicht nur frei von Kalorien sind, sondern sich im Körper völlig neutral verhalten. Jedoch gibt es durch zahlreiche Untersuchungen Hinweise, dass dies nicht der Fall ist, wenn diese regelmässig eingenommen werden.
In der ersten grossen Studie, in der die physiologische Wirkung von Süssstoffen im menschlichen Organismus untersucht wurde, bekamen die Probanden und Probandinnen Saccharin, Sucralose, Aspartam oder Stevia in geringen Dosierungen. Während der zweiwöchigen Einnahme wurden bei Saccharin und Sucralose starke Auffälligkeiten bei der glykämischen Antwort festgestellt. Konkret heisst das, dass ein Insulinanstieg erkannt wurde und die Konzentration von Glukose (kleinster Zuckerbaustein) im Blut deutlich erhöht war.
Ebenfalls zu sehen war eine Veränderung der Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms (Gesamtheit der Bakterien im Darm) und in der Konzentration von Stoffwechselprodukten im Blutplasma. Keine der untersuchten Süssstoffe verhielt sich sogenannt neutral. Weitere Untersuchungen ergaben eindrücklich, dass Süssstoffe verschiedene Wechselwirkungen mit dem Mikrobiom und einen ziemlich grossen Einfluss auf den Stoffwechsel zeigen.
Auch Fruchtzucker, der ebenfalls häufig zur Reduktion von Haushaltszucker eingesetzt wird, ist keine unbedenkliche Alternative. Hier zeigt ebenfalls eine aktuelle Studie, dass Fruktose die Neubildung von Fett in der Leber sogar stärker anregt als Glukose. Das bedeutet, dass diese Zuckervariante zu den typischen Stoffwechsel- und Gesundheitsproblemen wie Typ-2-Diabetes und die Entwicklung einer nicht-alkoholischen Fettleber beitragen kann.
Der Forschungsbedarf zur Untersuchung der langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit scheint noch lange nicht abgeschlossen.
Es kommt nicht drauf an, welchen Zucker wir verwenden, die Menge machts. Schauen Sie also bei Süssigkeiten immer erst auf den Genuss und passen Sie die Menge dementsprechend an. In diesem Sinne, mmmmhhhhhh!!!
Quelle: https://www.ernaehrungs-umschau.de/news/06-04-2023-suessstoffe-koennen-das-mikrobiom-veraendern-und-den-blutzuckerspiegel-erhoehen/